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Verhandlungen mit einem bundesweit tätigen Betreiber sind gescheitert. Die Suche nach einem Nachfolger für den Weiterbetrieb des Campingplatzes gestaltet sich zuweilen sehr schwierig. Das mag auch daran liegen, dass der Modernisierungsbedarf des Limburger Campingplatzes groß ist. Eine Investitionssumme von 1,5 Millionen Euro hatte ein von der Stadt beauftragter Gutachter für die Modernisierung veranschlagt. Wie geht es mit dem Campingplatz Limburg weiter?

Teuer wird es für jeden Investor, den Campingplatz in Limburg auf einen modernen Stand zu bringen, wenn eine Modernisierung denn Voraussetzung für die Übernahme des Betriebes ist. Verständlich, dass es augenscheinlich nicht so einfach ist, jemanden zu finden der bereit ist, so viel Geld in die Sanierung und die Modernisierung zu stecken. Die Frage, die sich daraus ergibt: Will denn niemand den Campingplatz in Limburg pachten?

Übergangslösung sicherte den Betrieb der diesjährigen Camping-Saison

Für dieses Jahr konnte im vergangenen Herbst noch eine Übergangslösung gefunden werden: Irmgard Albert ist für diese Saison noch einmal eingesprungen und kümmert sich bis Oktober um die Camper. Eigentlich war das nicht ihr Plan gewesen. Eigentlich wäre sie bereits in Leutesdorf am Rhein, wo die Familien den Campingplatz übernommen hat und wo ihre Tochter bereits den Betrieb managt.

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Da es aber Ende vergangenen Jahres klar war, dass für diese Saison noch kein Betreiber gefunden sein würde, bat die Stadt Irmgard Albert inständig, den Betrieb dieses Jahr noch einmal zu übernehmen. Andernfalls wäre sie bereits ebenfalls am Rhein, und würde die Camper dort mit ihrer Tochter „verpflegen“. Die Stadt wollte Zeit gewinnen. Zeit, um mit einem potenziellen Pächter, der bundesweit Campingplätze betreibt, zu verhandeln.

Verhandlungen gescheitert

Allerdings sind diese Verhandlungen mächtig in die Hose gegangen, was aber offenkundig nicht an der Stadt lag. Vielmehr an der Art und Weise, wie der Interessent mit Anfragen und Kontaktaufnahmen umgegangen ist. Von „zäher“ Korrespondenz ist die Rede. So hätte der Interessent zugesagte Rückrufe nicht eingehalten – hätte sich einfach gar nicht gemeldet. So bleibt der Eindruck: Der Interessent hat wohl das Interesse an Limburg und seinem Campingplatz verloren.

Deutlich geworden ist dies, als der potenzielle neue Betreiber eine von der Stadt Limburg gesetzte letzte Frist mit der Bitte um die Vorlage eines konkreten Angebots bis zum 1. Mai hat verstreichen lassen. Der Interessent hatte die Übernahme des Betriebes auch an eine Bedingung geknüpft. Gewünscht wurde, dass der eingesetzten Aufsichtsperson, die sich um den Campingplatz kümmern sollte, eine Wohnung auf dem Gelände zur Verfügung gestellt wird. Das Gebäude der DLRG nebenan wurde vom Interessenten in Betracht gezogen. Das steht allerdings nicht zur Verfügung.

Angebot seitens der Stadt wurde nicht angenommen

Die Stadt hatte ihrerseits einen Container als Alternative für eine Unterkunft vorgeschlagen, was aber abgelehnt worden sei. Und so scheint es, dass das Thema mit der Ablehnung bereits vergangenes Jahr für den Interessenten erledigt war. Nun stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Der Magistrat empfiehlt den Stadtverordneten, mit vier potenziellen Betreibern, die sich nach dem Ausschreibungsverfahren vergangenen September gemeldet hatten, erneut zu verhandeln. Diese haben bereits entsprechende Erfahrung in der Branche.

An der Ausschreibung selbst hatten lediglich zwei Bewerber teilgenommen. Einer galt grundsätzlich als fachlich ungeeignet, der andere hat die formalen Kriterien nicht erfüllen können. Mit letzterem hatte die Stadt die gescheiterten Verhandlungen geführt, weil das Unternehmen bereits Erfahrungen hat und bundesweit Campingplätze betreibt. Nun empfiehlt der Magistrat, mit den vier Interessenten, die sich nach der Ausschreibung gemeldet hatten, über einen Erbbaurechtsvertrag zu verhandeln. Eine neue Ausschreibung soll es nicht geben, da der künftige Pächter keinen konkreten wirtschaftlichen Vorgaben und Verpflichtungen mehr unterliegt. Er soll sich vielmehr selbst verpflichten, Investitionen zu planen, und diese dann nach eigener Roadmap umsetzen.

Alter Plan in neuem Gewand?

Diese Strategie ist nicht neu und stand bereits 2017 zur Debatte. Bereits damals stand ein Pachtvertrag zur Unterzeichnung in den Startlöchern. Aber damals mit der Betreiberin Irmgard Albert, die sich weitere 40 Jahre um den Campingplatz kümmern sollte. Die Auflage damals: Den Campingplatz modernisieren und auf den neuesten Stand bringen. Die Familie Albert und der Magistrat waren sich zu seiner Zeit schon einig; dieser Plan fand aber in Limburg keine politische Mehrheit.

Während SPD und Linke den verlängerten Pachtvertrag mit Familie Albert unterstützten, behaarten die Fraktionen aus CDU, FDP und Grüne auf einen Businessplan der bisherigen Pächterin. Nach Ansicht der Parteien, ließe sich aus dem Campingplatz mehr machen. Das Resultat war, dass sich Familie Albert verärgert zurückzog und bereits Ende 2017 aufhören wollte. Sie hat sich dennoch im Sommer 2018 noch einmal um den Campingplatz gekümmert, und den Pachtvertrag zum Ende 2018 gekündigt. Die Familie hat sich in der Zeit um eine Alternative gekümmert, welche sie mit dem Campingplatz in Leutesdorf am Rhein gefunden hat.

Fehlschlag Ausschreibung

Der Plan, einen Betreiber per Ausschreibung zu finden, ist nach hinten losgegangen, weswegen die Stadt im Herbst 2018 inständig Irmgard Albert fragen musste, ob sie die Camper an der Lahn noch 2019 betreuen kann. Auf diesem Wege wollte die Stadt mehr Zeit gewinnen, für die nun geplatzten Verhandlungen. Bereits die Campingplatz-Saison 2018 wurde nur möglich, weil Irmgard Albert als kurzfristige Lösung fungiert hat und eingesprungen war.

Vor dem Hintergrund, dass sie bereits Ende 2017 aufhören wollte, konnte so immerhin eine einjährige Zwangspause vermieden werden, und die Stadt konnte so für die politisch gewünschte Ausschreibung Zeit gewinnen. Wie bereits hier berichtet, hatte ein von der Stadt beauftragter Gutachter einen Modernisierungsbedarf von etwa 1,5 Millionen Euro festgestellt, um den Campingplatz auf den neuesten Stand zu bringen. Eine hohe Investitionssumme für die Modernisierung des Campingplatzes in Limburg. Nun geht es allerdings darum, wie der Betrieb des Campingplatzes überhaupt weiter gesichert werden kann.

(lm)

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