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Einen skurrilen Einsatz erlebte die Freiwillige Feuerwehr Hadamar in Hadamar. Dort musste sie Aale aus dem Gleisbett der Bahnstrecke retten. Das Unwetter hielt die Feuerwehren im Landkreis Limburg-Weilburg nach Sturmtief Eberhard am Wochenende erneut in Alarmbereitschaft. So waren Straßen überschwemmt, Keller und Tiefgaragen liefen voll.

Sintflutartige Regenfälle haben zu zahlreichen Überschwemmungen geführt. Die ersten Notrufe gingen Freitag auf Samstag gegen drei Uhr nachts bei der Feuerwehr ein. Aufgrund des Dauerregens, der Freitagabend eingesetzt hatte, musste in Hadamar die Bahnstrecke der Hessischen Landesbahn gesperrt werden. Die Gleise waren überflutet und eine Unterspülung dieser schien möglich. Die Regenfälle haben einen Großeinsatz der Feuerwehren im Kreis ausgelöst. Mehrere Keller mussten abgepumpt werden.

Bis zum Samstagnachmittag wurde für die Regionalbahn 90 zwischen Limburg und Westerburg ein Ersatzverkehr eingerichtet. Ab 14 Uhr fuhren die Bahnen wieder regulär. Die Kanalisation kam wegen des Starkregens mit den Wassermassen nicht zurecht, woraufhin die Straße unter Wasser standen. Aber nicht nur diese! 

Aale im Gleisbett

Die Aale, die die Hadamarer Feuerwehr aus dem Gleisbett rettete, wurden wieder in den Fluss gesetzt. Wehrführer Markus Lanio sagte der NNP, dass er so etwas noch nie erlebt hätte. Verursacht wurden die Überschwemmungen in Hadamar nicht hauptsächlich vom Elbbach, sondern vielmehr vom Fischteich oben beim Schwimmbad.

Das Wasser hat sich seinen Weg gesucht: Es ist die Alte Chaussee hinuntergeflossen. So liefen in Hadamar Keller und Tiefgarage voll. Auch Autos waren betroffen. Die Feuerwehr war mit 25 Mann bis 23 Uhr im Einsatz. Seit 1:30 Uhr der Nacht zuvor seien sie laut eigenen Angaben im Einsatz gewesen.

Am Samstagmorgen musste die 80 Einsatzkräfte den Bereich um den Penny-Markt von Schlamm befreien. Ursache dafür, dass der Parkplatz des Marktes, Keller und Tiefgaragen unter Wasser gesetzt wurden, war das verstopfte Rückhalterechen des Weiersbach. Der eben auch die Bahngleise überschwemmte.

Trotz Überschwemmung durch das Hochwasser

Neben Hadamar waren aber auch andere Orten im Landkreis betroffen. In Niederhadamar trat der Elbbach über seine Ufer, wodurch die Straße zwischen Niederhadamar und Offheim bereits früh unter Wasser stand. Drei Junge Frauen blieben mit ihren Wagen stecken, als sie trotz Hochwassers versuchten durchzukommen. Sie wurden mit Hilfe eines Traktors aus ihrer misslichen Lage befreit.

Mit einem Bagger wurde in Oberzeuzheim ein Teil der Waldstraße Richtung B54 vom Dreck befreit. Hier lag der Grund des Hochwassers ebenfalls bei einem verstopften Rückhalterechen, weswegen die Wassermassen Teile der Bundesstraße überfluteten. In Frickhofen stand die Bergstraße unter Wasser. Auch hier kam ein Bagger zum Einsatz, der den Ablauf freibaggerte.

Die Elzer Feuerwehr musste hingegen im Industriegebiet eine überflutete Lagerhalle leerpumpen. Der Weg zum Steg des Erbachs von Lattengasse gen Weberstraße ist durch das Wasser weggeschwemmt worden. Die Umleitung am Fleckenberg war ebenfalls im unteren Bereich überschwemmt. Die Neumühle stand auch unter Wasser.

Vorausschauender Elbtaler Bauhof

In zwei Wohnhäusern in Limburg war Grundwasser eingedrungen. Auch hier musste die Feuerwehr aktiv werden. Vorausschauend hatte der Elbtaler Bauhof bereits am Donnerstagabend den Rückhalterechen am Mühlbach von Dreck befreit. Darüber hinaus hatte die Feuerwehr laut Kreisbrandinspektor Georg Hauch auch an der Weil Vorkehrungen getroffen, da diese bereits stark anschwoll.

Gemeindebrandinspektor Stefan Wingenbach vermeldete für Waldbrunn keine Probleme. Der häufig kritische Lastenbach stand zwar „nur recht hoch“, aber es blieb lediglich bei einem hohen Stand, der zu keiner Überflutung führte. Georg Hauch meldete für den Südkreis und für die Oberlahn gar keine Schäden. Die Pegelstände sanken dann aber bereits am Samstagmittag im Nordkreis wieder langsam, sodass in den meisten Orten wieder Normalität einkehrte.

(lm)

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