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Jahr für Jahr bessern sich die Zahlen der Kriminalstatistik des Landkreises Limburg-Weilburg. In den vergangenen vier Jahren gab es kontinuierlich weniger Strafanzeigen. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote. 2018 konnten von 7.226 angezeigten Straftaten 4.681 Anzeigen aufgeklärt werden. Damit liefert die Polizeidirektion Limburg-Weilburg landesweit einen Spitzenwert!

Und wieder hat es die Polizei im Landkreis geschafft, ihre Aufklärungsquote zu verbessern und insgesamt zu den Landkreisen in Hessen zu zählen, die sich hinsichtlich ihrer Arbeit im Spitzenbereich bewegen. Es konnte ein Rückgang der Straftaten von 8,7 Prozent festgestellt werden. Das sind 691 Straftaten weniger als in 2017. Wurden 2017 noch 7.917 Strafanzeigen erstattet, waren es vergangenes Jahr 7.226. Davon wurden 4.681 Fälle aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von 64,8 Prozent entspricht. 2017 lag die Aufklärungsquote bei 64 Prozent.

Entwicklung der Kriminalität in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg
Entwicklung der Kriminalität in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg

Kriminalstatistik enthält alle bekannt gewordenen Straftaten

Die Polizei Westhessen macht aber in ihrer Presseinformation klar, dass in der Kriminalstatistik bekannt gewordene Straftaten einschließlich strafbarer Versuche erfasst sind. Strafverfolgungsaufträge der Staatsanwaltschaft oder Steuerfahndung sind in der Statistik nicht erfasst, da solche Fälle ohne Beteiligung der Polizei vollzogen werden. Genauso werden „nur“ Verkehrsdelikte wie folgt berücksichtigt: Gefährliche Eingriffe in den Straßen-, Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr sowie Nötigungen im Straßenverkehr.

Weiter wird darauf hingewiesen, dass die Statistik nur der Polizei bekannt gewordene Straftaten enthalten kann. Deliktspezifisch geht die Polizei von einer mehr oder weniger großen Dunkelziffer aus, die aus verschiedensten Gründen nicht angezeigt wurden. Dunkelfeldforschungen belegen, dass grundsätzlich mehr Straftaten begangen werden, die nicht zur Anzeige gebracht werden. Mit Hilfe der Häufigkeitszahl wird eine Aussage zur Kriminalitätsbelastung des Landkreises getroffen. Berechnet wird diese aus der Anzahl registrierter Straftaten fiktiv bezogen auf 100.000 Einwohner.

Rekord-Aufklärungsquote: Straftaten in Hessen

In Hessen sind vergangenes Jahr insgesamt 372.798 Straftaten polizeilich aktenkundig geworden. 2.834 Fälle beziehungsweise 0,8 Prozent weniger als 2017. Rekord-Aufklärungsquote: In ganz Hessen liegt die Aufklärungsquote damit bei 64,2 Prozent, und somit auf dem höchsten Wert seit Einführung der EDV-gestützten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 1971.

Die Häufigkeitszahl (HZ), wie oben bereits angesprochen, ist eine statistische Vergleichsgröße zur Kriminalitätsbelastung (Anzahl von Straftaten pro 100.000 Einwohner). Im Landkreis Limburg-Weilburg liegt sie mit 4.202 Straftaten pro 100.000 Einwohner deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt von 5.971 Straftaten pro 100.000 Einwohner. 

Leitung der Polizeidirektion Limburg-Weilburg zieht positive Bilanz

Frank Göbel, Leiter der Polizeidirektion Limburg-Weilburg, zog eine positive Bilanz für das vergangene Jahr und bedankte sich bei seinen Mitarbeitern für die sehr gute Arbeit. Er zeigte sich zufrieden mit den Zahlen, die sowohl einen Rückgang an Straftaten als auch die erneute Steigerung der Aufklärungsquote widerspiegeln. Zurückzuführen sei dies auf die erfolgreiche Ermittlungs- und Fahndungsarbeit sowie auf die gute Präventionsarbeit der Polizei. Aber auch sei ein hoher Anteil des Erfolgs des vergangenen Jahres couragierten und aufmerksamen Bürgern zuzurechnen, die nicht wegschauten, sondern Auffälligkeiten meldeten und auch als Zeugen zur Verfügung standen.

Größter Anteil der Straftaten sind Eigentumsdelikte

Eigentumsdelikte machen mit 53,7 Prozent den größten Anteil der Straftaten in Limburg-Weilburg aus. 2017 waren es noch 58 Prozent. Bei den einfachen Diebstählen konnte ein deutlicher Rückgang festgestellt werden. So hat sich die Zahl um 164 Straftaten auf 1.363 Anzeigen reduziert. Ein Minus von 10,7 Prozent! Genauso hat sich die Zahl der schweren Diebstähle verringert, und zwar um 70 Delikte auf 832 Strafanzeigen, was 7,8 Prozent weniger ist im Vergleich zum Vorjahr.

Neben den oben genannten Eigentumsdelikten zählen auch Betrugsfälle zu diesem Deliktsbereich. Auch beim Straftatbestand Betrug konnte 2018 ein deutlicher Rückgang von über 20 Prozent festgestellt werden. So kam es zu 1.327 Betrugsfällen, was 430 und somit 22 Prozent weniger angezeigte Straftaten bedeutet.

Struktur der Gesamtkriminalität in Limburg-Weilburg 2018. © Neues Limburg
Struktur der Gesamtkriminalität in Limburg-Weilburg 2018. © Neues Limburg

Rechnen wir die in der Grafik zu sehenden Eigentumsdelikte „Einfacher Diebstahl“, „Schwerer Diebstahl“ und „Betrug“ zusammen, kommen wir statt auf 53,7 Prozent auf 48,8 Prozent. Das liegt daran, dass noch Straftatbestände wie „Unterschlagung“, „Veruntreuung“ und so weiter hinzuzurechnen sind, wodurch die Eigentumsdelikte über die Hälfte aller Straftaten im Landkreis ausmachen.

Rauschgiftdelikte haben wieder zugenommen

Den Eigentumsdelikten folgen weitere Straftatbestände. So gab es vergangenes Jahr 726 angezeigte Körperverletzungen (KV) im Landkreis. 27 und damit 3,6 Prozent weniger als 2017. Des Weiteren kam es zu 622 Sachbeschädigung, die sich um 55 und so um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduziert haben. Eine überdurchschnittliche Steigerung gab es bei den Rauschgiftdelikten. Hier wurden 555 Straftaten erfasst, was eine Erhöhung von 14,2 Prozent bedeutet – 69 mehr Anzeigen, als in 2017. Die restlichen 1.801 Straftaten verteilen sich über das übrige Strafgesetzbuch und sämtliche strafrechtlichen Nebengesetze.

Die wesentlichsten Deliktsbereiche

Straftaten gegen das Leben

Die Kripo Limburg hat 2018 in sieben Fällen wegen Straftaten gegen das Leben ermittelt. Das sind vier weniger als 2017, was eine Reduzierung um 36,4 Prozent bedeutet. Sechs Verfahren wegen Totschlags wurden eingeleitet. Ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes. Drei dieser Taten sind als Versuchsdelikte erfasst worden, darunter auch das Verfahren wegen Mordes.

Sexualdelikte – Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Hier wurden 111 Strafanzeigen erfasst, was gegenüber 2017 lediglich zwei Fälle weniger sind. Die Aufklärungsquote (AQ) in diesem Deliktbereich ist allerdings konstant auf einem hohen Niveau. Sie liegt laut Kriminalstatistik bei 87,4 Prozent.

Rohheitsdelikte: Raub, Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Nötigung…

Unter den Begriff Rohheitsdelikte fallen Raubstraftaten, Körperverletzungen, Freiheitsberaubungen, Nötigungen, Bedrohungen und Nachstellungen (Stalking). Rohheitsdelikte erzeugen bei Opfern dessen Ängste und Schmerzen. In Limburg-Weilburg gab es 2018 einen minimalen Rückgang von nur 1,5 Prozent. In Zahlen: Es wurden 1.119 Fälle erfasst, was 17 weniger sind als im Vorjahr. Den stärksten Rückgang gab es bei den Körperverletzungen. Diese sind von 753 auf 726 Taten zurückgegangen.

Raub

61 Raubstraftaten wurden 2018 im Landkreis verübt. Ein Anstieg von 21 Fällen – 52,5 Prozent. Aber auch hier ist die Aufklärungsquote hoch: So konnten 43 Fälle aufgeklärt werden, was eine AQ von 70,5 Prozent bedeutet.

Spektakulärer Raub 2018 in Limburg: Zeugenaufruf in „Aktenzeichen XY ungelöst“ gestartet.

Beamte des Limburger Fachkommissariats beschäftigen sich bis dato mit einem Überfall auf einen Geldtransporter im vergangenen September. Hinter dem Globus Markt in der Mundipharmastraße passte einer der Täter den Werttransporter ab. Der Geldbote wurde mit einer Langwaffe – ähnlich einer Kalaschnikow – bedroht und aufgefordert, sich auf den Boden zu legen. Daraufhin bemächtigte sich der Täter der Waffe des Mitarbeiters und raubte eine Geldkassette mit einer hohen Menge an Bargeld.

Geflüchtet ist der Täter mit einem Komplizen, der in einem schwarzen VW Tiguan gewartet hat. Das Täter-Duo flüchtete zunächst in unbekannte Richtung. Kurz nach dem Überfall meldete ein Zeuge ein brennendes Fahrzeug auf dem Offheimer Sportplatz: der VW Tiguan. Dieser brannte trotz Löschmaßnahmen komplett aus. Das amtliche Kennzeichen HU-SM 571 des Wagens war am 2. Juli im hessischen Erlensee gestohlen worden. Das Fahrzeug, ursprüngliches Kennzeichen M-GB 2131, war Ende Juli in München entwendet worden. Die Limburger Kriminalpolizei arbeitet eng mit anderen Polizeidienststellen zusammen, da es bundesweit ähnliche Vorfälle gab. In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ wurde ein Zeugenaufruf gestartet.

Körperverletzungen im Landkreis

Wie bereits erwähnt, gab es insgesamt 726 Körperverletzungsdelikte, was 27, und somit 3,6 Prozent weniger erfasste KV-Delikte sind, als im Jahr zuvor. Die Aufklärungsquote ist hier ebenfalls sehr hoch. Sie liegt bei 91 Prozent. Unter Körperverletzungen fallen sowohl die einfache Körperverletzung als auch die gefährlichen und schweren Körperverletzungen, die unter Nutzung einer Waffe, mittels eines hinterlistigen Überfalls oder auch von mehreren Tätern gemeinschaftlich begangen werden. Auch diese Form der Körperverletzungen sind vergangenes Jahr zurückgegangen. So wurden 231 Fälle angezeigt, was einen Rückgang von 11 Fällen (- 4,5 Prozent) darstellt.

Den größten Teil der angezeigten Körperverletzung nehmen die vorsätzlich leichten Körperverletzungen mit 462 Fällen ein. Hier konnte ein Rückgang von nur 8 Fällen festgestellt werden. Von den 726 Anzeigen wegen KV konnten 710 Tatverdächtige ermittelt werden. Von diesen 710 Verdächtigen waren 237 Tatverdächtig nichtdeutsch. 67 der Verdächtigen standen zum Zeitpunkt der Straftat unter dem Einfluss von Alkohol und/oder Drogen (Betäubungsmittel).

Körperverletzungsdelikte in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg
Körperverletzungsdelikte in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg

Nachstellungen (Stalking) und Nötigung im Straßenverkehr

2018 gab es 6 Fälle mehr in diesem Deliktsbereich, und damit insgesamt 138 Fälle. Das macht eine Erhöhung von 4,5 Prozent im Vergleich zu 2017 aus. Aber auch in diesem Deliktsfeld ist die Aufklärungsquote hoch: Sie liegt bei 89,1 Prozent. Der Großteil der Anzeigen, und zwar 84 an der Zahl, wurden wegen Nötigung im Straßenverkehr gestellt. Die Stalkingfälle (Nachstellungen) stiegen um zehn Anzeigen auf nunmehr 45 Fälle, was eine Erhöhung von 28,6 Prozent bedeutet.

Häusliche Gewalt

Die Fälle von häuslicher Gewalt sind im Vergleich zu 2017 um 7 Fälle auf 171 Anzeigen insgesamt gestiegen. Diese sowohl innerhalb ehelicher als auch innerhalb nichtehelicher Lebensgemeinschaften.

Was machen im Falle häuslicher Gewalt

Im Falle häuslicher Gewalt leitet die Polizei grundsätzlich ein Ermittlungsverfahren ein, um die schützende Anonymität des Täters innerhalb der eigenen vier Wände zu durchbrechen. Opfer genießen einen besonderen Schutz und eine besondere gesetzliche Fürsorge durch das Gewaltschutzgesetz. Durch dieses gibt es frühzeitige und konsequente Interventionsmöglichkeiten, um so auch die Anzeigenbereitschaft zu fördern.

Außerdem können Oper häuslicher Gewalt zügig Hilfsangebote über die Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt der Opferhilfe Limburg-Weilburg e. V. bekommen. Die Opferhilfe arbeitet eng mit der Hilfsorganisation Weißer Ring zusammen und vermittelt im Bedarfsfall Angebote der Hilfsorganisation an die Opfer weiter. Des Weiteren gibt es seit 2009 im Landkreis ein Gruppenangebot für gewalttätige Männer, in dem sie lernen Konflikte ohne Gewalt zu lösen. Träger ist die Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e. V. in Kooperation mit der Gerichtshilfe bei der Staatsanwaltschaft Limburg.

Häusliche Gewalt in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg
Häusliche Gewalt in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg

Diebstähle in Limburg-Weilburg

Bei den bereits erwähnten Eigentumsdelikten sind einfache Diebstähle mit 1.363 Fälle in die Statistik eingegangen. Bei den einfachen Diebstählen konnte ein Rückgang um 164 Fälle festgestellt werden, was 10,7 Prozent weniger sind, wie noch 2017. Ladendiebstähle, die ebenfalls unter einfache Diebstähle fallen, haben hingegen etwas zugenommen. Waren es 2017 noch 375, wurden vergangenes Jahr 397 Ladendiebstähle angezeigt. Eine Steigerung um 5,9 Prozent (22 Fälle). Bei Diebstählen unter erschwerenden Umständen, also Einbrüche und Aufbrüche, zeigt die Statistik, dass 2018 mit 832 Strafanzeigen ein Rückgang um 70 Fällen (7,8 Prozent) festgestellt werden konnte.

Wohnungseinbrüche 2018

2018 gab es bei den Wohnungseinbrüchen, wie bereits in den Jahren 2016 und 2017, einen Rückgang. Insgesamt konnten im Landkreis 185 Wohnungseinbrüche festgestellt werden. Das sind 10 (- 5,1 Prozent) Wohnungseinbrüche weniger, als 2017. 47 dieser Einbrüche haben tagsüber stattgefunden. 75 Einbrecher sind bereits beim Versuch eines Wohnungseinbruchs gescheitert.

Wohnungseinbrüche in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg
Wohnungseinbrüche in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg

30 Einbrüche durch einen 32-jährigen Hadamarer

Seit November 2017 gab es in der Gegend um Hadamar und in Hadamar eine Vielzahl an Einbrüchen in Geschäftsräume und Wohnungen. Die umfangreichen Ermittlungen führten die Limburger Kriminalpolizei letztendlich auf die Spur eines 32-jährigen Mannes aus Hadamar. Gegen ihn wurde in 30 Fällen ermittelt. Im März 2018 wurde ein Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Mannes erwirkt, jedoch wurde er bevor die Durchsuchung stattfand bei einem Einbruch in ein Geschäft auf frischer Tat ertappt. Bei der Durchsuchung danach durch die Polizei wurde umfangreiches Diebesgut in der Wohnung aufgefunden. Mittlerweile sitzt der Mann über drei Jahre ab. Weitere Verfahren gegen 20-, 25- und 28-jährige Männer aus Hadamar wurden eingeleitet, die als Mittäter des 32-Jährigen gelten.

Mehrere Kellereinbrüche in Blumenrod konnten durch die Ermittlungen der Limburger Kriminalpolizei aufgeklärt werden. So wurde eine 26-jährige Frau aus Limburg festgenommen, die in der anschließenden Vernehmung zugab, insgesamt acht Einbrüche begangen zu haben. Das gesamte Diebesgut wurde bei der darauffolgenden Wohnungsdurchsuchung sichergestellt.

Kostenlose kriminalpolizeiliche Beratung für Bürger

Die hessische Polizei setzt nicht nur auf eine erfolgreiche Länderkooperation mit täterorientierten Ermittlungen, sondern berät auch Bürger kostenlos über Präventivmaßnahmen und Einbruchsschutz. So werden von Fachleuten der Polizei fundierte Informationen zur Sicherung von Fenstern und Türen gegeben, sowie zu Fragen in Sachen Überfall- und Einbruchmeldeanlagen, Zutrittskontrollen und Videoüberwachung. Dieses Beratungsangebot können nicht nur Bürger nutzen, sondern auch Firmen, Gaststätten und Geschäfte. Ansprechpartnerin bei der Polizeilichen Beratungsstelle der Polizeidirektion Limburg-Weilburg ist Polizeioberkommissarin Marianna Wüst, die unter der Rufnummer 06431 9140-241 zu erreichen ist.

Vorträge zu Einbruchsschutz und Computer liefert per Wahrscheinlichkeitsrechnung Einbruchsbrennpunkte

100 Beratungsgespräche wurden 2018 zum Thema Einbruchsschutz geführt. Darüber hinaus gab knapp 20 Veranstaltungen als auch Vorträge im Landkreis zu dem Thema. Der Polizei Hessen steht außerdem mit „KLB-operativ“ eine effektive Computersoftware zu Verfügung, das Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen hinsichtlich künftiger Einbruchsbrennpunkte liefert. Auf Basis gespeicherter Daten von vorherigen Einbrüchen werden räumliche und zeitliche Schwerpunkte abgeleitet und Verhaltensmuster der Täter extrahiert. Dadurch können verstärkt und zielgerichtet Einsatzkräfte eingesetzt werden, wodurch sich die Prävention erhöht.

Einbrüche in Gewerbeobjekte, Verkaufsräume sowie Aufbruch von Automaten

136-mal wurde in Büros eingebrochen, was 7,5 Prozent weniger ist, als 2017. Gaststätten waren 28-mal betroffen – Reduzierung um 22 Prozent. Verkaufs- und Geschäftsräume waren 33-mal betroffen (- 5,7 Prozent). Automaten wurden in 22 Fällen Opfer von Verbrechern. Hier wurden aber vergangenes Jahr 44 Straftaten weniger erfasst, was eine Reduzierung von 66,7 Prozent bedeutet.

Diebstahl von Kraftfahrzeugen im Landkreis

Wesentlich weniger schwere Diebstähle von Kraftfahrzeugen wurde 2018 verzeichnet. Waren es 2017 noch 31 Fälle, sank die Zahl vergangenes Jahr auf 17, was eine Reduzierung von 45,2 Prozent bedeutet. Die Aufklärungsquote ist hingegen deutlich gestiegen, und zwar von 21,1 Prozent in 2017 auf 70,6 Prozent in 2018. Motorräder, Roller und Mofas wurden allerdings vergangenes Jahr etwas häufiger gestohlen. 4 Anzeigen mehr wurden registriert, was insgesamt 21 Fälle ausmacht. Hinzu kommen noch 13 gestohlene motorisierte Zweiräder, die ungesichert abgestellt worden waren.

Osteuropäische Tätergruppen haben sich auf den Diebstahl von teuren Fahrzeugen spezialisiert. Vor allem stammen diese Tätergruppen aus Polen und Litauen. Obwohl die Fahrzeuge Sicherungseinrichtungen gegen Diebstahl besitzen, gelingt es den Banden mit Hilfe speziell dafür entwickelter Technik die Autos zu öffnen. Das zum Beispiel durch den Einsatz von Funkwellenverlängerern bei Keyless-Go-Schlüsseln. Die meisten Fahrzeuge werden über die deutsch-polnische oder deutsch-tschechische Grenzen nach Litauen oder Polen gebracht. Auch werden die Pkw meistens bereits in Deutschland in Einzelteile zerlegt, um die Fahrzeugteile unauffälliger außer Landes zu bringen.

Diebstahl aus Pkw

Die Zahl der Pkw-Aufbrüche in Limburg-Weilburg sind im Vergleich zu 2017 minimal zurückgegangen. Mit 191 gemeldeten Fahrzeugaufbrüchen wurden nur drei weniger angezeigt. Die Aufklärungsquote ist ebenfalls gering und liegt nur bei 38,7 Prozent.

Anzahl der Autoaufbrüche in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg
Anzahl der Autoaufbrüche in Limburg-Weilburg 2009 bis 2018. © Neues Limburg

Diebstähle von Fahrrädern

Leicht gesunken ist die Zahl der Fahrraddiebstähle. Wurden 2017 noch 81 Fahrräder gestohlen, waren es vergangenes Jahr 2 weniger. Und zwar 79 Stück, was eine Reduzierung von 2,5 Prozent bedeutet. 36 der gestohlenen Fahrräder waren allerdings zum Zeitpunkt des Diebstahls nicht gesichert. Wären diese Fahrräder gesichert gewesen, wären sie gegebenenfalls nicht gestohlen worden. Gelegenheit macht Diebe.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Deutlich weniger Vermögens- und Fälschungsdelikte gab es vergangenes Jahr in Limburg-Weilburg. 2017 wurden noch 2.159 Straftaten angezeigt. 2018 sank die Zahl auf insgesamt 1.683, was ein Minus von 476 (- 22 Prozent) Anzeigen bedeutet. Dabei schlug sich der größte Rückgang auf die Betrugsfälle nieder. Insgesamt 1.327 Betrugsdelikte wurden erfasst; 430 weniger als noch in 2017. Einen Zuwachs gab es bei Betrügereien im Web, dies vor allem auf Verkaufsplattformen. Die Aufklärungsquote in dem Bereich liegt mit 74,5 Prozent glücklicherweise im höheren Bereich.

Delikte nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG)

2018 wurden 555 Rauschgiftdelikte aufgedeckt und strafrechtlich verfolgt, was eine Zunahme von 69 Fällen bedeutet. Straftaten nach BtMG werden meist durch Überwachung und polizeiliche Kontrolle aufgedeckt, weswegen die Aufklärungsquote in diesem Bereich mit 96 Prozent naturgemäß deutlich hoch ist. 237 Fälle der 555 Rauschgiftdelikte standen im Zusammenhang mit Cannabisprodukten, was den größten Anteil der Delikte in diesem Strafrechtsbereich ausmacht. Gefolgt nach Häufigkeit wird Cannabis von Amphetaminen in Pulver- oder Tablettenform (Ecstasy) und Kokain.

Bei 86 BtMG-Straftaten ging es um den Handel oder Schmuggel von Betäubungsmitteln. Hier stehen Drogendealer besonders im Fokus der ermittelnden Beamten. Bei 31 Fällen vergangenes Jahr spielte die Menge des gehandelten Rauschgifts eine Rolle und wurde als bedeutend eingestuft, was sich auf das Strafmaß vor Gericht auswirkt. Eine Person im Landkreis ist vergangenes Jahr an den direkten Folgen des Konsums illegaler Substanzen verstorben.

Kriminalitätsbelastungen in den einzelnen Kommunen

In folgenden 14 Kommunen konnte ein Rückgang angezeigter Straftaten festgestellt werden.

GemeindeFälle 2018Rückgang zum VorjahrProzent
Limburg2.859-400-12,27%
Bad Camberg753-190-20,15%
Waldbrunn140-49-25,93%
Weilmünster249-36-12,63%
Weilburg628-30-4,56%
Merenberg72-24-25,00%
Weinbach63-22-25,88%
Elbtal45-20-30,77%
Dornburg224-18-7,44%
Villmar120-17-12,41%
Löhnberg106-15-12,40%
Mengerskirchen135-12-8,16%
Brechen165-8-4,62%
Elz283-2-0,70%

In Limburg konnte insgesamt mit 400 weniger angezeigter Straftaten ein Rückgang festgestellt werden. Das ergibt ein Minus von 12,3 Prozent im Vergleich zu 2017. Markant zurückgegangen sind hierbei die Vermögens- und Fälschungsdelikten, die sich um 240 Fälle reduziert haben. Ebenso war ein Rückgang mit 99 Fällen bei den Diebstahlsdelikten festzustellen, und Körperverletzungen wurden 26-mal weniger angezeigt. Vermögens- und Fälschungsdelikte verringerten sich auch in Bad Camberg, das um 182 Straftaten. Auch die Diebstahlsdelikte haben sich um 30 in der Kurstadt reduziert.

In gewissen Gemeinden kam es aber doch zum Anstieg der Fallzahlen. Davon betroffen sind folgende Kommunen.

GemeindeFälle 2018Rückgang zum VorjahrProzent
Runkel238+40+14,39%
Hadamar557+33+5,59%
Hünfelden214+26+10,83%
Beselich175+17+8,85%

In Runkel haben sich die Anzeigen um 14,4 Prozent erhöht, was 40 Fälle mehr bedeutet. Ein Anstieg speziell bei Diebstählen und Körperverletzungen um jeweils 9 Fälle konnte festgestellt werden. In Hadamar kam es 29-mal häufiger zu Verstößen gegen das BtMG.

Update und Berichtigung der Grafik unten

In der Grafik unten stimmt die Summe aller Straftaten nicht, die laut der PKS 2018 für den Kreis Limburg-Weilburg 7.226 betragen müsste. Das liegt daran, dass wir die Zahlen aus einer „fehlerhaften“ Tabelle in der PKS übernommen haben. Also einem kleinen Flüchtigkeitsfehler, der jedem mal passieren kann. Werden die Zahlen unten für das Jahr 2018 summiert, ergeben sich 7.026 Straftaten. Am Ende der aktuellen PKS gibt es aber eine Tabelle die vollständig ist, und wo die insgesamt 7.226 Fälle aufgelistet sind. Wir hatten über Facebook die Polizei Westhessen kontaktiert. Heute kam die Antwort zu dem kleinen Fehler:

Hallo Herr X, ich habe bereits eine Antwort vorliegen. Auf Seite 13/14 der PKS hat sich tatsächlich der Fehlerteufel eingeschlichen. Es fehlen die Zahlen der Gemeinde Selters. Jedoch sind auf Seite 21 alle Kommunen aufgelistet, sodass die Zahlen aus Selters so ergänzt werden können. Wir bitten um Entschuldigung! Viele Grüße Florian Y, Polizeioberkommissar Team soziale Medien

Polizeipräsidium Westhessen

Wir bedanken uns recht herzlich für die schnelle Bearbeitung unserer Anfrage. Dem Diagramm unten werden wir die fehlende Gemeinde Selters hinzufügen.

Kriminalitätsbelastungen in den einzelnen Kommunen. © Neues Limburg
Kriminalitätsbelastungen in den einzelnen Kommunen. © Neues Limburg

(lm)

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