Neugestaltung des Neumarkts geht in die Endphase: Die fünf Planungsbüros haben ihre Entwürfe in einer Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und des Ortsbeirats in Limburg vorgestellt. Ein Konzept soll als Basis für die Neugestaltung dienen. Diese Idee wurde bereits vom Magistrat befürwortet. Nun haben der Ausschuss und der Ortsbeirat nachgezogen. Haken an der Sache: es ist der teuerste!

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Das Wichtigste in aller Kürze

  • Der Magistrat hat bereits einen Favoriten. Dabei handelt es sich um den teuersten Entwurf, den er empfiehlt. Für knapp 2,4 Millionen Euro hat das Planungsbüro HDK Dutt & Kist ein Entwurf ins Rennen geschickt, dass dem Leitmotiv der Fußgängerzone, und zwar dem „Rost-Rote-Band“, folgt. So würde der Randbereich des Innenplatzes in Rottönen realisiert. Um gewisse Platanen würden Sitzmöglichkeiten entstehen; es würden urbane Spielgeräte auf den roten Flächen um die Platzmitte installiert. Kiosk und Imbiss würden neu gebaut. Entgegen dem ursprünglichen Plan der Stadt, müssten vier Platanen gefällt werden.
  • Eine wassergebundene Oberfläche sieht der Entwurf der Stadtplaner von [f] Landschaftsarchitekten vor. In der Platzmitte würden Sitzgelegenheiten über eine freie Bestuhlung realisiert; zugleich solle die Mitte des Neumarkts „als ruhige Insel“ dienen. Der Georgsbrunnen würde von einem flachen Brunnenfeld umgeben und die Pavillons würden neugestaltet. Statt Leuchtmasten wird eine Seilbeleuchtung empfohlen. Kosten: knapp 1,9 Millionen Euro.
  • Das 1,55 Millionen schwere Konzept vom Romboll Studio Dreiseitl gliedert den Neumarkt in drei Bereiche. Um den Innenplatz herum würden Sitzbänke platziert, Fahrradblöcke auf dem Platz verstreut. Die Mitte des Platzes würde mit schwebenden Lichtpunkten beleuchtet, was den Blick vom Bahnhof in die Altstadt lenken solle. Der Georgsbrunnen wäre von einem Wasserfilm umgeben. Die Kopfseiten des Platzes würden mit Kopfsteinpflaster versehen, wodurch Kiosk und Imbiss abgegrenzte Bereiche für eine Bewirtung hätten.
  • Mann Landschaftsarchitektur würde die Platanen mittel- bis langfristig vom Platz entfernen, und den Neumarkt bereits jetzt durch Zierkirschen ergänzen. Kiosk und Imbiss sind in diesem Entwurf gar nicht mehr berücksichtigt und würden verschwinden. Auch die Freiraumplaner aus Fulda würden eine wassergebundene Decke verwenden, jedoch heller als die von [f] Landschaftsarchitekten. Sitzbänke, Trinkbrunnen und Spielgeräte würden ihren Platz auf dem Neumarkt finden. Beleuchtet würde durch eine Kombination von Mast- und Pendelleuchten. Etwa 1,2 Millionen Euro würde diese Umsetzung kosten.
  • Die Landschaftsarchitekten von GTL Michael Triebswetter haben mit knapp einer Million Euro den günstigsten Vorschlag vorgestellt. Die Stadtplaner aus Kassel empfehlen fünf grüne Inseln verstreut auf dem Neumarkt. Die Platzmitte würde einen gefärbten Asphalt erhalten. Die grünen Inseln und einzelne Platanen würden bei Dunkelheit durch Bodenleuchten angestrahlt. Pavillons würden auch hier neugestaltet und erhielten ein begrüntes Dach.

Und da es sich beim favorisierten Entwurf um eine Grundlage für die Neugestaltung handelt, sind erneut alle Bürger herzlich dazu eingeladen, den „Basisentwurf“ weiterzuentwickeln. Jeder darf und soll seine Ideen bis zum 3. Mai vorschlagen. Mithilfe der Schwarmintelligenz lässt sich sicherlich eine Lösung für eine Neugestaltung finden, mit der die Mehrzahl der Bürger zufrieden sein werden. Vorgestellt wurden die Entwürfe unter großer öffentlicher Beteiligung, sprich das Interesse der Bürger in Sachen Neugestaltung des Neumarkts ist nach wie vor groß. Welcher Entwurf letztendlich als Basis dienen wird, entscheiden zu seiner Zeit dann die Stadtverordneten.

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Teuerste Entwurf soll als Basis für Neugestaltung dienen

Die Kosten für die Neugestaltung lagen bei den fünf Konzepten, zwischen einer Million und 2,4 Millionen Euro. Der teuerste wurde vom Magistrat favorisiert und wurde nun auch vom Ausschuss und dem Ortsbeirat als Grundlage begünstigt. So soll der Entwurf des Planungsbüros Dutt & Kist aus Saarbrücken als Basis für die Neugestaltung herangezogen werden. Das ist zumindest die einstimmige Meinung von CDU und SPD, wenn es darum geht, basierend auf dem Entwurf weitere Ideen zu entwickeln.

„Belebendes Element“ fehle, um Aufenthaltsqualität zu erhöhen

Für Repräsentanten von SPD und CDU fehle allerdings ein „belebendes Element“ in der Mitte des Platzes, um die Aufenthaltsqualität des Neumarkts insgesamt zu verbessern. Das Konzept der Stadtplaner aus Saarbrücken sieht vor, dass die Mitte des Platzes frei bleiben soll. Deshalb wurden auch direkt Vorschläge und Ideen geäußert, wie die Mitte des Neumarkts gestalten werden könnte. So schlug Paul-Josef Hagen (SPD) ein Wasserspiel wie am Europlatz vor.

Entwürfe selbst anschauen? Machen Sie das! Unten sind diese verlinkt:

Auch Stadtverordnetenvorsteher Stefan Muth (CDU) äußerte sich ähnlich. Er lobte die Ansätze des Konzeptes der Freiraumgestalter aus Saarbrücken. Aber auch den Makel erkannte er, dass eben im Zentrum des Platzes nichts ist. Der Neumarkt soll nach der Neugestaltung mehr Menschen anziehen, nach seiner Ansicht vor allem Familien­ mit Kindern. Vor einem Beschluss durch die Stadtverordneten, sollen nach einem Vorschlag der SPD die Bürger ihre Ideen einbringen dürfen.

FDP und Grüne zeigen sich enttäuscht von den Entwürfen

Nicht überzeugen konnten alle fünf Konzepte die Vertreter von Grünen und FDP. Für Dr. Sebastian Schaub (Grüne) liege jeder der fünf Konzepte weit hinter den Gestaltungsideen der Fraktionen von CDU, FDP und den Grünen. Es sei nichts von den Vorschlägen der Politiker in die Entwürfe eingeflossen. Dem favorisierten Entwurf gegenüber kritisch äußerte sich auch die Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer (FDP). Die Kosten von 2,5 Millionen Euro seien sehr hoch – sinnvoller wäre da, erst einmal nichts zu machen.

Der Neumarkt um 1930. Damals noch mit dem Nassauer Hof am Platz. Auf dem Foto erscheint der Platz schöner, als wie er heute ist. Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Hessen.
Der Neumarkt um 1930. Damals noch mit dem Nassauer Hof am Platz. Auf dem Foto erscheint der Platz schöner, als wie er heute ist. Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Hessen.

Dem Entwurf der Landschaftsarchitekten GTL Michael Triebswetter aus Kassel stand Kai-Hagen Maiwald (DIE LINKE) aufgeschlossen gegenüber. Vor allem, weil nach diesem Gestaltungskonzept alle Platanen stehen bleiben würden und grüne Inseln entstünden. Die vielen Sitzmöglichkeiten seien auch gutzuheißen. Es fehle nur noch die Spielgelegenheiten für Kinder.

Die Pitches: Platanen verleihen Neumarkt besonderen Charakter

Die Anordnung der Platanen auf dem Neumarkt verleihen dem Platz einen besonderen Charakter, so der Tenor von vier der fünf Stadtplaner. Deshalb sollten diese soweit es geht erhalten bleiben. Der Landschaftsarchitekt Tobias Mann aus Fulda sieht das anders. Die Platanen würden für ihn den Rahmen zu den umliegenden Gebäuden sprengen. Er verweist auf ein Bild vom Neumarkt, das um 1900 geschossen wurde. Auf dem Bild sind zwei Baumreihen zu sehen, die den Durchgang wie eine Allee erscheinen lassen.

Mann Landschaftsarchitektur: Back To The Roots

Anhand dessen ist er der Meinung: „Ideal wäre, diese Baumallee neu zu interpretieren.“ Die Blickachse vom Bahnhof zum Kornmarkt solle dabei frei bleiben und auf beiden Seiten des Platzes zwei kleine Alleen, die zum Bummeln einladen sollen, entstehen. Dafür schlug er blühende Bäume vor, solche, die im Herbst durch farbenfrohes Laub auffallen und den Platz bunter machen. Die Bäume würden so den Charakter des Platzes neu definieren.

So sah der Neumarkt um 1900 aus: Zwei Baumreihen bildeten eine Allee. Foto: Aus Entwurf von Mann Landschaftsarchitektur.
So sah der Neumarkt um 1900 aus: Zwei Baumreihen bildeten eine Allee. Foto: Aus Entwurf von Mann Landschaftsarchitektur.

Die Ersetzung der Platanen begründet er wie folgt: „Die bestehenden Bäume werden nicht ewig alt, sodass sie nach und nach wegkommen.“ Diese könnten durch Zierkirchen ergänzt werden, welche überlappend gepflanzt würden, und irgendwann die Platanen ersetzten. Er schätzt, dass bis 2035 nur noch vereinzelt Platanen stehen werden, 2040 seien diese dann komplett weg und der Platz würde seinen Charakter vollständig verlieren.

2020 würde der Neumarkt nach Plänen von Mann Landschaftsarchitektur so aussehen. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg
2020 würde der Neumarkt nach Plänen von Mann Landschaftsarchitektur so aussehen. Die Platanen blieben erst einmal erhalten. Neue Baumreihen würden gepflanzt. Bis 2040 würden die Platanen komplett verschwinden. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg
2020 würde der Neumarkt nach Plänen von Mann Landschaftsarchitektur so aussehen. Die Platanen blieben erst einmal erhalten. Neue Baumreihen würden gepflanzt. Bis 2040 würden die Platanen komplett verschwinden. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg

Eine offene Mitte in der Größe von 1.400 Quadratmetern würde genug Raum für das Marktgeschehen bieten. Für Events seien 1.630 Quadratmeter unter und zwischen den Bäumen zudem multifunktional nutzbar. Eine völlig neue Atmosphäre würde durch eine Kombination aus Mast- und Pendelleuchten entstehen. Der Georgsbrunnen bliebe erhalten, allerdings müssten die Pavillons (Kiosk und Imbiss) weichen. Unter den Bäumen würde eine helle wassergebundene Decke mit Sitzbänken, Trinkbrunnen und Spielgeräten entstehen. Mann Landschaftsarchitektur veranschlagt für die Neugestaltung des Neumarkts knapp 1,2 Millionen Euro.

So würden der Neumarkt 2040 aussehen, wenn alle Platanen ersetzt worden wären. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg
So würde der Neumarkt 2040 aussehen, wenn alle Platanen ersetzt werden würden. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg

Proportionen unausgewogen

Aus dem Konzept von Mann Landschaftsarchitektur geht hervor, dass die Proportionen zwischen den großen Platanen und dem Platzraum mit seinen Fassaden unausgewogen seien. Des Weiteren sei der Neumarkt ein „Durchgangsraum, um von ‚A‘ nach ‚B‘ zu kommen“ und würde nicht zum Verweilen einladen. Die Platzfläche selbst für Veranstaltungen und Märkte sei durch die Bäume und die zahlreichen Einbauten wie Mastleuchten und so weiter sehr eingeschränkt.

Ziel sei es jedoch „einen robusten Rahmen für vielseitige Nutzungsmöglichkeiten“ zu bieten, gleichzeitig auch möglichst viele Platanen zu erhalten. Für den Freiraumplaner sei der Neumarkt das Herzstück der Neustadt Limburgs und solle als lebendiger, identitätsstiftender Stadtplatz Raum zum Verweilen bieten.

Neugestaltung in Anlehnung an historischer Situation

Angelehnt an den einstigen Neumarkt, würden die bestehenden Platanen durch weitere Baumreihen ergänzt. Dadurch entstünde eine räumliche Aufteilung des Platzes in verschiedene Bereiche. Frei solle die Platzmitte bleiben, um die Hauptachse von Bahnhofstraße über Georgsbrunnen hin zum Kornmarkt zu erhalten. So bliebe der Platz multifunktional nutzbar, würde aber durch zwei Doppelbaumreihen am Rande des Innenplatzes erweitert. Die neuen Baumreihen würden zum Flanieren einladen; das lichte Baumdach Halbschatten zum Verweilen. Kiosk und Imbiss würden nach dem Entwurf ersatzlos zurückgebaut, um den Übergang von Fußgängerzone auf den Neumarkt zu vereinfachen.

So würde der Neumarkt nach Vorstellung von Tobias Mann handgezeichnet aussehen. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg
So würde der Neumarkt nach Vorstellung von Tobias Mann handgezeichnet aussehen. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg

Vor allem die neuen kleinkronigen, gepflanzten Zierkrischen würden den Platz mit ihren zarten Kirschblüten im Frühjahr zu einem Anziehungspunkt in der Innenstadt machen. Die Platanen müssten dann im Laufe der Zeit weichen und würden durch weiter Zierkirschen ersetzt. Der Außenbereich des Platzes soll dem Gestaltungskonzept der Fußgängerzone folgen. Der innere Bereich würde eine helle wassergebundene Decke erhalten. Unter den neuen Bäumen würden Sitzbänke platziert, die sich an den in der Fußgängerzone genutzten orientieren. Ein Trinkbrunnen und Spielmöglichkeiten für Kinder würden den Platz komplettieren.

Dieses Konzept bezieht Einzelhandel und Gastronomie mit ein

Durch die neuen Baumreihen würden sich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für den Einzelhandel und die Gastronomie ergeben. So könnten am Rande des Platzes unter den neuen Bäumen Sitzgelegenheiten der Cafés entstehen. Beleuchtet würde der Neumarkt nach diesem Entwurf künftig kombiniert mit Mast- und Pendelleuchten. Durch die Bespannung der Pendelleuchten über die Masten, würde die Hauptfläche in der Platzmitte frei von Einbauten bleiben und somit flexibel in seiner Nutzung.

Zwei Doppelbaumreihen und Pendelleuchten würden künftig den Neumarkt zieren. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg
Zwei Doppelbaumreihen und Pendelleuchten würden künftig den Neumarkt zieren. Grafik: Mann Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg

Der Favorit des Magistrats für die Neugestaltung

Der Entwurf der Stadtplaner von Dutt & Kist aus Saarbrücken hat zumindest schon einmal das Rennen beim Magistrat gemacht. Der knapp 2,4 Millionen Euro schwere Entwurf ist zugleich der teuerste. Allerdings müssen nach diesem Entwurf vier Platanen in der Platzmitte entfernt werden, wobei im Vorfeld der Erhalt aller Platanen versichert wurde. Dies sei notwendig, um eine multifunktionale Fläche von 1.150 Quadratmeter zu gewährleisten, wodurch der nötige Platz für mehr Veranstaltungsvielfalt geschaffen würde.

In der Visualisierung von HDK Dutt & Kist ist zu sehen, dass vier Platanen in der Platzmitte verschwinden sollen. Grafik: HDK Dutt & Kist. © Stadt Limburg
In der Visualisierung von HDK Dutt & Kist ist zu sehen, dass vier Platanen in der Platzmitte verschwinden sollen. Grafik: HDK Dutt & Kist. © Stadt Limburg

Das Planungsbüro begründet die Entnahme der Bäume in ihrem Gestaltungsvorschlag mit „eine[r] ernsthafte[n] Vereinbarkeit von Baumstandorten und multifunktionaler Platzfläche“, die mit dem Wegfall der Bäume erreicht würde. Des Weiteren sollen die „umlaufenden Bäume als Rahmen und Torsituation sowie hainartige Verdichtung um den Georgsbrunnen erhalten bleiben“. Dadurch entstehe eine offene Platz-in-Platz-Situation, die eine höhere Flexibilität und größtmögliche Bespielbarkeit für Veranstaltungen und Märkte ermögliche.

Rötlicher Randbereich grenzt Platzmitte ab

Die Torwirkung verstärken, sollen zwei neu gebaute Pavillons, die versetzt voneinander errichtet werden. Um die Bäume herum sollen großzügige Sitzgelegenheiten entstehen, die zum Verweilen auf dem Platz einladen. Diese Sitzinseln werden durch Pflanzenflächen auf Fußgängerebene äquivalent zu den grünen Baumkronen ergänzt. Die eigentliche multifunktionale Fläche des Platzes wird durch einen rötlichen Randbereich abgegrenzt, auf dem Außengastronomie, Spielzonen und Fahrradständer Platz finden.

So stellt sich HDK Dutt & Kist den neuen Neumarkt in Limburg vor. Grafik: HDK Dutt & Kist. © Stadt Limburg
So stellt sich HDK Dutt & Kist den neuen Neumarkt in Limburg vor. Grafik: HDK Dutt & Kist. © Stadt Limburg

Die Platanen, die erhalten bleiben, werden mit umfassenden Schutzmaßnahmen, unter anderem durch „aufwendige Wurzelbrücken, in die umgestaltete Platzfläche integriert, sodass sie nachhaltig und zukunftsfähig das Raumbild prägen werden“. Der Georgsbrunnen soll an seinem bisherigen Platz erhalten bleiben und als zentraler Orientierungspunkt in der Bildachse dienen.

Platzmitte aus Natursteinpflaster

Auf dem Inneren des Platzes soll eine Naturstein-Oberfläche als Mehrgrößenpflaster im Wilden Verband verlegt werden. Farblich an die Betonsteine der Fußgängerzone angelehnt, wir das Natursteinpflaster mit seinen materialeigenen Farbschattierungen etwas dunkler gehalten. Der Fußgängerbereich entlang der Häuser mit ihren Geschäften erhält die Gestaltungssprache der Fußgängerzone. Die Ausstattungszone und die gliedernde Bänderung sind an das „Rost-Rote-Band“ angelehnt und setzen sich dadurch vom Rest des Platzes ab.

Beleuchtung wie in der Fußgängerzone

Analog zur Fußgängerzone erfolgt die Beleuchtung des Neumarkts. So werden die Lichtbauelemente als Doppelausleger in den rot unterlegten Randzonen des Neumarkts platziert. Durch die Doppelbeleuchtung ist eine ausreichende Ausleuchtung des Platzes gewährleistet. Sechs der Platanen im Platzinneren werden mit Bodenleuchten ausgeleuchtet. Solch atmosphärische Beleuchtung erhält auch der Georgsbrunnen.

Hier zu erkennen: Doppelbeleuchtung durch Doppelausleger. Grafik: HDK Dutt & Kist. © Stadt Limburg
Hier zu erkennen: Doppelbeleuchtung durch Doppelausleger. Grafik: HDK Dutt & Kist. © Stadt Limburg

Das günstigste Konzept glänzt durch grüne Inseln

Knapp eine Million Euro schwer ist der günstigste Vorschlag der Kassler Landschaftsarchitekten Michael Triebswetter (GTL Michael Triebswetter). Dieser Entwurf zeichnet sich vor allem durch seine fünf bepflanzten grünen Inseln aus. Die Stadtplaner haben den Platz in ihrem Entwurf in zwei Bereiche gegliedert. Für das eine den Inneren Bereich, „der eine freie Gestaltung für Markt- und Festivitätennutzung erhält, und dem äußeren Bereich, der dem Aufenthalt und der Erholung gewidmet ist“.

In der Visualisierung von GTL Michael Triebswetter wird der Baumbestand durch fünf bepflanzte grüne Inseln ergänzt. Grafik: GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt. © Stadt Limburg
In der Visualisierung von GTL Michael Triebswetter wird der Baumbestand durch fünf bepflanzte grüne Inseln ergänzt. Grafik: GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt. © Stadt Limburg

Dabei soll der äußere Bereich als Fassung verstanden werden, der „dem gesamten Neumarkt seine eigene starke Identität“ gibt. Nach dem Entwurf der Stadtplaner aus Kassel, würde hier ein gesägtes Kleinpflaster verlegt, dessen Farbgebung sich der der Fußgängerzone anpassen würde. Rechts neben dem Georgsbrunnen würde eine Fläche mit einer wassergebundenen Decke entstehen, worauf Limburger beispielsweise Boule spielen könnten. Darauf sei aber auch bei Bedarf eine Marktnutzung möglich.

Die Freiraumplaner von GTL Michael Triebswetter würden den Neumarkt in Limburg wie abgebildet neugestalten. Grafik: GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt. © Stadt Limburg
Die Freiraumplaner von GTL Michael Triebswetter würden den Neumarkt in Limburg wie abgebildet neugestalten. Grafik: GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt. © Stadt Limburg

Den inneren Bereich solle gefärbter Asphalt in ähnlicher Farbe wie das Kopfsteinpflaster zieren. Asphalt sei hoch belastbar, pflegeleicht und ideal für die Markt- und Veranstaltungsnutzung. Spiel- und Sportaktivitäten könnten darauf auch stattfinden, insofern keine aktuellen Veranstaltungen anstünden oder der Wochenmarkt stattfände.

Zentrale Anlaufstelle: Offene Bibliothek

Eine offene Bibliothek könne zentrale Anlaufstelle, und somit das Herzstück des Platzes sein. Umgeben wäre diese von temporären bunten Sitzwürfeln, die zum Lesen und Beobachten einladen könnten. Diese Elemente könnten im Falle des Wochenmarkts oder einer Veranstaltung in die Randbereiche verlagert werden und dort weiter genutzt werden.

Grüne Inseln: Zu jeder Vegetationsperiode bunt

Die für den Neumarkt charakteristischen Platanen sollen im Sommer Schatten spenden und „den Platz zur grünen Oase machen“. Hinzukommen würden die grünen Inseln, die eine Stauden- und Gräserbepflanzung hätten, die zu jeder Vegetationsperiode ein buntes Bild erzeuge. Dadurch erhalte der Platz „prägende und qualitätssteigernde Elemente“. Die in Betoneinfassungen realisierten grünen Inseln würden zum Verweilen und Beobachten einladen, und die harten Kanten des Neumarkts aufweichen.

Querschnitt des Entwurfs von GTL Michael Triebswetter. Grafik: GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt. © Stadt Limburg
Querschnitt des Entwurfs von GTL Michael Triebswetter. Grafik: GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt. © Stadt Limburg

LED Mastleuchten in den Randbereichen

Gemäß dem Entwurf von GTL Michael Triebswetter würde der Neumarkt mit LED Mastleuchten beleuchtet werden, die sich nach Ansicht der Stadtplaner wegen ihres zeitlosen Designs tadellos ins Innenstadtbild einfügen. Einzelne Bäume würden bei Nacht illuminiert werden, und auch die grünen Inseln würden von unten beleuchtet werden. Mülleimer und Fahrradständer würden sich nach dem Entwurf an denen in der Fußgängerzone verwendeten orientieren. Für den Kiosk und den Imbiss sieht der Entwurf Neubauten mit Dachbegrünung vor, die sich im Gesamtkonzept stimmig den grünen Inseln anpassen.

[f] Landschaftsarchitekten: gefühlvolle Neugestaltung des Platzes

Etwa 1,9 Millionen Euro würde der Vorschlag des Planungsbüros [f] Landschaftsarchitektur aus Solingen kosten. In ihrem Gestaltungskonzept stellt Susanne Weihrauch den Platz und seine Besucher in den Mittelpunkt. Eine „gefühlvolle Neugestaltung des Platzes“ streben die Freiraumplaner in ihrem Entwurf an. Dabei spielen die Platanen eine besondere Rolle: Als prägende Elemente werden sie als zentrales Leitbild herangezogen. Den Bäumen angepasst, werden Platzoberfläche und Einbauten adaptiert, damit sich „deren Wohlfahrtswirkung ökologisch und ästhetisch entfalten“ könne.

Entschleunigen soll der neue Neumarkt

Eine wassergebundene Oberfläche soll die Platzmitte entschleunigen und Bürgern als auch Besuchern im Kontrast zur belebten Fußgängerzone eine „ruhige Insel“ bieten. Im Gegensatz zu den anderen Entwürfen, soll der Platz hier durch eine freie Bestuhlung eine tägliche Veränderung erleben, da sich daraus jeden Tag neue Sitzkombinationen ergeben. „Die Freiheit des Einzelnen und Lebendigkeit der Gesellschaft überträgt sich so direkt in die Platzgestaltung“, so die Freiraumplaner in ihrem Gestaltungskonzept. Das Ziel: Die Rückgewinnung des urbanen Platzes zugunsten der Menschen aller Altersgruppen.

Georgsbrunnen von Nord nach Süd verlegen, statt Pavillons

Das Konzept sieht vor, das Baumkarree freizustellen. Damit würden Kiosk und Imbiss wegfallen. So möchte das Planungsbüro „prägende Elemente“ neu ordnen, „um die imposante Wirkung der Struktur“ des Neumarkts zu gewährleisten. Der Georgsbrunnen soll von der Nordseite zur Südseite verlegt werden. Der umlaufende Platzrahmen sei die belebte Schnittstelle der überquerenden Werner-Senger-Straße. Dieser Zugang zum Neumarkt sei eine offene Platzaufweitung, „in dessen Zentrum der neugeschaffen Georgsbrunnen“ positioniert werden solle.

[f] Landschaftsarchitekten hat in ihrem Entwurf den Georgsbrunnen von einer zur anderen Kopfseite des Platzes verlegt. Grafik: [f] Landschaftsarchitekten. © Stadt Limburg
Susanne Weihrauch von [f] Landschaftsarchitekten hat in ihrem Entwurf den Georgsbrunnen von einer zur anderen Kopfseite des Platzes verlegt. Grafik: [f] Landschaftsarchitekten. © Stadt Limburg

Aber der Georgsbrunnen soll nicht nur versetzt werden, sondern von Wasser umgeben werden. Er soll in einem Wasserbecken stehen, das sich über die Breite der Platzmitte spannt. Begehbar und bespielbar soll die Wasserfläche nach Vorstellung der Stadtplaner aus Solingen sein. Zwei lange Sitzkanten an den Enden des Wasserbeckens sollen Passanten die Möglichkeit zum Rasten bieten. Der Georgsbrunnen würde hier in der Mitte des Beckens platziert werden.

Kühle Frische des Wasserbeckens genießen

Die kühle Frische des als „einen wichtigen Ankerpunkt“ beschriebenen Wasserbeckens, sollen Kinder und Erwachsene, während sie im und um das Becken spielen, genießen. Darüber hinaus neutralisiert das Plätschern des Wassers den Lärm, und es ist multifunktional für Veranstaltungen und Märkte nutzbar. Das Inlay des Platzes mit seinem Platzrahmen soll seitlich blühende Pflanzenfelder erhalten. Die Pavillons fallen an der Südseite weg, dafür finden sie zur Nordseite hin versetzt ihren neuen Platz. Am Platzbedarf des Wochenmarkts orientiert, würde der Neumarkt mit linearen Spielelementen oder Flächenspielen „eine effiziente Ausnutzung […] für Veranstaltungen und eine maximale Bespielbarkeit für Kinder und Junggebliebene“ darstellen.

Im Gestaltungskonzept von Susanne Weihrauch vom Planungsbüro [f] Landschaftsarchitektur, würden Passanten die aus der umliegenden Fußgängerzone komme, am Neumarkt so empfangen. Grafik: [f] Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg
Im Gestaltungskonzept von Susanne Weihrauch vom Planungsbüro [f] Landschaftsarchitektur, würden Passanten die aus der umliegenden Fußgängerzone komme, am Neumarkt so empfangen. Grafik: [f] Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg

Wassergebundene Platzmitte und monolithischer Beton

Der Platzrahmen würde gemäß dem Konzept der Solinger Freiraumplaner der Fußgängerzone entsprechend umgestaltet. Ein Platzband aus monolithischen Betonformsteinen würde das Platzinlay vom Rand abgrenzen. Auch die Sitzgelegenheiten an beiden Enden des Wasserbeckens würden eine monolithische Oberfläche haben. Farbliche würde ein dunkler beigebrauner Farbton mit weißen Zuschlagsstoffen genutzt, der als natürliche Erweiterung der Fußgängerzone wahrgenommen werden soll. Die körnige und knirschende Oberfläche der Platzmitte solle ein Zusammenspiel mit dem Blätterdach der Platanen bilden. Beleuchtet würde der Neumarkt durch eine Seilbeleuchtung ohne störende Masten.

Querschnitt des Entwurfs von Susanne Weihrauch vom Planungsbüro [f] Landschaftsarchitektur. Grafik: [f] Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg
Querschnitt des Entwurfs von Susanne Weihrauch vom Planungsbüro [f] Landschaftsarchitektur. Grafik: [f] Landschaftsarchitektur. © Stadt Limburg

Auch Ramboll Studio greift in seinem Konzept eine Wasserfläche auf

Mit einem Entwurf, der bei einer etwa 1,55 Millionen Euro Investitionssumme liegt, ist das Planungsbüro Ramboll Studio Dreiseitl aus Überlingen ins Rennen gegangen. Auch in diesem Konzept würde der Georgsbrunnen künftig im Wasser stehen. Allerdings in diesem Fall nicht in einem Becken, sondern in einer erweiterten Fläche, auf der sich ein Wasserfilm ausbreitet. Dieses Wasserelement würde durch eine schlichte Vertiefung realisiert, wodurch darin gespielt werden könnte, aber „im ausgeschalteten Zustand die weitere Nutzung des Raums“ uneingeschränkt möglich sei.

Neumarkt: Wichtiger Freiraum im engen Stadtgeflecht

Die Gestaltung des Platzes solle „schlicht und klar“, aber hochwertig in seinen Materialien und Details sein. Die Stadtplaner haben den Neumarkt in drei klar definierten und abgegrenzten Zonen unterteilt, „die durch die Materialität hervorgehoben und organisiert“ würden. Es entstünde dadurch eine ruhige Fläche mit viel Atmosphäre, die aber nicht monoton wirke und die notwendigen Nutzungen ermöglichen würden.

Im Gestaltungskonzept von Ramboll Studio Dreiseitl ist der Georgsbrunnen von einem flachen Wasserfilm umgeben. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg
Im Gestaltungskonzept von Ramboll Studio Dreiseitl ist der Georgsbrunnen von einem flachen Wasserfilm umgeben. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg

Die Laufzonen am Rande des Platzes würden genauso wie die Fußgängerzone gestaltet werden. Sie bilden einen fließenden Übergang zum Platz hin. In diesem Entwurf liegt ein Teil der Ausstattung außerhalb der Platzmitte. Wie in der Grafik oben zu sehen, wären es Sitzbänke, die um den Innenbereich herum positioniert würden. Aus den visuellen Entwürfen selbst wird nicht ganz deutlich, wo Fahrradabstellmöglichkeiten wären, laut dem Fließtext aber bei den Sitzelementen. Die Platzfläche selbst würde multifunktional sowie für Märkte und Veranstaltungen als auch für Spiel und Sport nutzbar sein.

Schwebende Lichtpunkte überziehen die Platzmitte

Der Belag in der Platzmitte soll aus Possehl EP-Grip sein, wodurch Wasser besser und schneller absickern kann. Die Oberfläche würde durch Messingpunkte visuell aufgewertet. Als zentrales Element sollen schwebende Lichtpunkte die Mitte des Neumarkts betonen, für eine besondere Atmosphäre sorgen und den Blick vom Bahnhof in die Altstadt lenken. Die Lichtmasten würden als „permanente Strom- und Wasserversorgung für den Markt und Veranstaltungen“ dienen. Weitere Angebote, wie WLAN, könnten über die Mastleuchten zur Verfügung gestellt werden.

Der Georgsbrunnen wäre nach dem Entwurf von Ramboll Studio Dreiseitl von einem Wasserfilm umgeben. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg
Der Georgsbrunnen wäre nach dem Entwurf von Ramboll Studio Dreiseitl von einem Wasserfilm umgeben. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg

An den Kopfseiten des Platzes jeweils Kopfsteinpflasterflächen

Kopfsteinpflasterflächen an den Enden des Neumarkts sollen für das eine Kiosk und Imbiss am südlichen Ende des Platzes klar definierte Bereiche bieten, wo unter anderem Sitzbereiche für Kunden entstehen können. Für das andere wird, wie bereits erwähnt, der Bereich des Brunnens erweitertet und flach mit Wasser umgeben. Das Wasser könne jederzeit entfernt werden, wodurch spontane Veranstaltungen, Zusammenkünfte oder auch permanente Installationen, wie der Christkindlmarkt stattfinden könnten.

Stadtklima wird im Konzept berücksichtigt

Evapotranspirationsmodell von Ramboll Studio Dreiseitl. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg

Die Platanen würden für den dauerhaften erhalt durch Wurzelbrücken geschützt „und lassen sich auf diese Art in einen wasserdurchlässigen, groß angelegten Belag integrieren“. Um das Klima auf dem Platz insgesamt zu verbessern, haben sich die Freiraumplaner eine Kombination aus Wasserelementen, Verdunstung, Schattenspenden und Evapotranspiration über das Grün der Bäume ausgedacht, aber auch die durchlässige Oberfläche diene der Kühlung des Platzes, was vor allem im Sommer Abhilfe schafft.

Das Planungsbüro Romboll Studio Dreiseitl würde den Neumarkt in Limburg wie abgebildet neugestalten. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg
Das Planungsbüro Romboll Studio Dreiseitl würde den Neumarkt in Limburg wie abgebildet neugestalten. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg
Querschnitt des Entwurfs des Planungsbüros Romboll Studio Dreiseitl. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg
Querschnitt des Entwurfs des Planungsbüros Romboll Studio Dreiseitl. Grafik: Ramboll Studio Dreiseitl. © Stadt Limburg

Das weitere Verfahren

In der vergangenen Ausschusssitzung zu dem Thema stand keine Entscheidung an. Alle Fraktionen zeigten sich positiv überrascht von der Vielfalt der Perspektiven, die die Planungsbüros geliefert haben. Zwei Favoriten sollen in weiteren Beratungen ausgewählt werden, die aber mit Ideen aus der Bevölkerung angereichert werden können.

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Die favorisierten Entwürfe werden im Foyer des Rathauses für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Über die Website des Magistrats (www.limburg.de) und über Zettel, die im Foyer ausliegen, sollen sich Bürger an der weiteren Entwicklung der Entwürfe beteiligen. Zum Schluss soll ein Zeitplan festgelegt werden, der die Realisierung der Umgestaltung skizziert.

Das sollten die Planungsbüros in der Entwicklung ihrer Entwürfe berücksichtigen

  1. Die Aufenthaltsqualität soll unter Berücksichtigung von saisonalen Gegebenheiten verbessert werden.
  2. Der Wochen- und Christkindlmarkt (Umfang und Anzahl der Stände gemäß Anlage sind 3/4 aufrechtzuerhalten), weitere Feste und sonstige saisonale Veranstaltungen sind zu integrieren.
  3. Es soll ein multifunktionaler Platz entstehen, der eine flexible Nutzung ermöglicht (dies schließt die Beleuchtung und Möblierung mit ein).
  4. Die Zufahrt zu den Arztpraxen muss sichergestellt sein.
  5. Die Zufahrt der Anlieger muss bestehen bleiben.
  6. Der Bestand der Bäume soll möglichst unangetastet bleiben.
  7. Die Pavillons sind disponibel, die Nutzung soll jedoch erhalten bleiben.
  8. Die Möglichkeit von Außengastronomie ist gewünscht.
  9. Die Feuerwehrumfahrung ist grundsätzlich freizuhalten (ergibt sich allerdings durch gesetzliche Vorgaben von alleine).

Anregungen des Magistrats für die Weiterentwicklung des Entwurfs von HDK Dutt & Kist

Für die Weiterentwicklung des Planungsvorschlages von Dutt&Kist gibt der Magistrat folgende Anregungen:

  • Die Beleuchtungssituation ist wegen der unzureichenden Ausleuchtung des Innenbereiches des Platzes ohnehin zu überarbeiten. Im Zuge dessen sollte dringend eine Lösung ohne Lampenmasten zwischen den Bäumen angestrebt werden. Bodenstrahler sollten nicht im Bereich der Nutzfläche verbaut werden. Ungeachtet der unzureichenden Ausleuchtung ist hier auch die fortwährende mechanische Beanspruchung durch die Reinigung mittels Kehrmaschine zu berücksichtigen.
  • Die im Bereich der beiden äußeren Längsstreifen vorgesehenen Spielgeräte müssen leicht entfernbar, oder besser sogar versenkbar, gestaltet werden. Ansonsten ist die nutzbare Markt- und Veranstaltungsfläche sowie die für die Durchführung erforderliche Logistik gegenüber dem Ist-Zustand deutlich eingeschränkt mit der Folge, dass Parallelnutzungen neben dem Wochenmarkt, wie derzeit Christkindlmarkt und Weintage, nicht mehr möglich sein werden.
  • Der Georgsbrunnen bleibt von dem Planungsvorschlag bislang unberührt. Hier kann zusätzliche Bewegungsfläche für Veranstaltungsbesucher durch Verzicht auf die äußere Brunnenschale entstehen. Diese Maßnahme war bereits Gegenstand der seinerzeitigen Planung aus dem Jahre 2015 und sollte hier wieder aufgegriffen werden.

Eckpunkte, die der Magistrat im Entwurf von HDK Dutt & Kist erfüllt sieht

Der Magistrat empfiehlt die Berücksichtigung folgender Aspekte:

  • Augenmerk auf Multifunktionalität, Flexibilität und Urbanität
  • Vereinbarkeit und Kombinierbarkeit von Festen und Wochenmarkt
  • Kiosk, Imbiss und Toiletten sollen erhalten und ggf. vergrößert werden
  • Freiräume schaffen – keine neuen Bäume
  • wenig neue Wasserflächen
  • keine wassergebundenen Decken

und favorisiert den Entwurf des Büros „DUTT & KIST GmbH Landschaftsarchitekten“ da hier die geforderten Eckpunkte am ehesten berücksichtigt und umsetzbar sind.“

Fazit

Alle fünf Gestaltungsvorschläge haben Elemente, die durchaus für eine Umsetzung auf dem Neumarkt herhalten können. Leider nur jeder Entwurf für sich. Eine schöne Mischung aus allen Entwürfen wäre aus unserer Sicht die sinnvollste Lösung. Eine weitere Anregung sollte sein, die Platanen nicht jeden Herbst so extrem zurück zu schneiden. Die Blätter der Bäume sollten zumindest auf dem Neumarkt ihre herbstliche Farbe erhalten dürfen und ganz normal hin zum Winter abfallen. An der Schiede ist der Rückschnitt wegen der Unfallgefahr verständlich. Auf dem Neumarkt allerdings nicht. Der Neumarkt erscheint gefühlt dreiviertel des Jahres über farblos!

Noch ein paar Ideen von Bürgern, die in ein finales Konzept einfließen können, sind wünschenswert. Deshalb möchten wir gerne mit diesem Artikel alle Limburg herzlich dazu aufrufen, sich an dem Entwicklungsprozess zu beteiligen. Jeder kann auf der Website der Stadt seine Meinung bis nächsten Freitag, 3. Mai, zu den Entwürfen mitteilen. Leider kann im entsprechenden Formular nur ein Favorit ausgewählt werden. Möchte jemand gerne zu allen Entwürfen seine Ansicht mitteilen, muss er für jeden Vorschlag einzeln eine Nachricht über das Formular senden. Wir werden unsere Idee für eine Neugestaltung dorthin schicken. Diese werden wir noch hier unter diesen Artikel einfügen.

Die unendliche Diskussion über die Neugestaltung des Neumarkts hat insgesamt zu großem Frust geführt, den Limburger regelmäßig auf unserer Facebook-Seite mitteilen, wenn wir einen Beitrag zu Thema veröffentlichen. Es ist einfach zu lange nichts passiert, und was passiert ist, war nicht zur Zufriedenheit vieler Mitbürger – Beispiel parkfreier Neumarkt. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der Nägel mit Köpfen gemacht werden, und daran sollten sich so viele Bürger wie möglich beteiligen, denn der Neumarkt soll ein Ort für alle Limburger sein und werden. Eine fertige Planung zu diskutieren ist sinnlos und verfehlt den Zweck. Daher lieber im Vorfeld am endgültigen Projekt beteiligen.

Nachgefragt und nachgereicht:

Wir haben bei der Stadtgärtnerei nachgefragt, wie oft und warum die Platanen auf dem Neumarkt beschnitten werden. Die Pressestelle der Stadt haben wir am Montag, 6. Mai, auch schriftlich kontaktiert, nur leider bisher noch keine Antwort erhalten.

  • Die Platanen werden alle zwei Jahre auf Kopf beschnitten („Kopfbaumschnitt“).
  • Um den Wuchs zu kontrollieren.
  • Um die Standsicherheit dauerhaft zu gewährleisten.
  • Um eine zu starke Verschattung unter den Bäumen zu vermeiden.
  • Aus hygienischen Gründen, damit sich dort keine Vögel einniesten.

Und auch hier möchten wir noch einmal auf die Platanen eingehen: Wenn diese immer wieder in der Art und Weise zurückgeschnitten werden, kann da auch kein Grün entstehen, das irgendeinen Schatten wirft. Die Platanen sehen in aller Regel wie tote Bäume aus. CDU, Grüne und Linke haben den Erhalt vorgegeben. Jedoch ist es auf dem Neumarkt nicht grün. Alle Entwürfe sprechen aber vom Grün der Baumkronen, die durch weitere Begrünung ergänzt werden sollen. Wir dachten bisher, dass sie jährlich zurückgeschnitten werden. Laut Stefan Dickmann von der NNP ist das wohl alle zwei Jahre der Fall. Also warum überhaupt Bäume, wenn diese selten bis gar nicht blühen und grün werden?

(lm)

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